this post was submitted on 14 Jul 2023
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Quasi ausgehend von diesem Post und der Aufforderung von @Seven@feddit.de folgend.

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[–] compact_ravioli@feddit.de 11 points 1 year ago* (last edited 1 year ago) (12 children)

Hab' noch nie körperliche Gewalt von Frauen abgekriegt, aber psychische "Spielchen" von meiner Ex. Wird halt von den meisten verniedlicht/vernachlässigt.

ABER: Das ist, wie ich finde, die gleiche Debatte wie bei "Black Lives Matter" und der Gegenbewegung "All Lives Matter". Quasi übersetzt: Natürlich ist "Gewalt gegen Frauen" schlimm, aber es gibt "Gewalt gegen alle".

Es sollte halt erstmal denen geholfen werden, die am meisten leiden..und das sind nun mal statistisch Frauen. Und bevor jemand mit Dunkelziffern etc. ankommt: Die gibt es auf beiden Seiten.

Edit: Um auf die Frage von OP noch zu antworten: Nein, da es im Moment für andere Teile der Gesellschaft schwieriger ist.

[–] srai@feddit.de 2 points 1 year ago (7 children)

ABER: Das ist, wie ich finde, die gleiche Debatte wie bei “Black Lives Matter” und der Gegenbewegung “All Lives Matter”.

Ich finde das sich die Situation hier leicht unterscheidet. Bei "Black Lives Matter" wurde die Debatte durch konkrete Polizeigewalt gegen People of Color ausgelöst. Die jetzige Debatte hingegen wurde durch die neuen Zahlen zur Gewalt in Beziehungen ausgelöst und sollte sich meiner Meinung nach um alle Opfer der Gewalt drehen und die Ursachen bei den Täter*innen beleuchten. Natürlich sind dies hauptsächlich Frauen, aber es sind eben auch immer noch über drei Männer pro Stunde und diese kommen in der Debatte leider gar nicht zur Sprache oder falls sie Angesprochen werden, werden sie meiner Wahrnehmung nach weggewischt.

Natürlich widerspricht das nicht der Tatsache, dass Frauenhäuser unterfinanziert sind, es eine Prävention geben muss oder 4/5 der Täter eben Männer sind, aber eigentlich sollte es eben um alle Gewaltopfer gehen.

[–] compact_ravioli@feddit.de 2 points 1 year ago* (last edited 1 year ago) (2 children)

Ausgangssituation:

  1. Eine Person of Colour kommt wegen Polizeigewalt ums Leben. People of Colour werden schon lange unterdrückt und überdurchschnittlich häufig Ziel dieser Agressionen.
  2. Neue Statistiken zeigen, dass überwiegend Frauen von Gewalt betroffen sind. Frauen sind statistisch schon lange überdurchschnittlich oft Ziel dieser Agressionen.

Ähnlichkeiten àla "All Lives Matter":

  1. Aber in den USA werden auch Hellhäutige durch Polizisten erschossen..da sollte man auch drüber reden. Das wird nie thematisiert! Das wird wieder verschwiegen, weil es ja nur Weiße sind!
  2. Aber es gibt auch Gewalt gegen Männder..da sollte man auch drüber reden. Das wird nie thematisiert! Das wird wieder verschwiegen, weil es ja nur Männer sind!

Ich finde es ziemlich schade, dass du komplett der Argumentation von "All Lives Matter" folgst aber nicht erkennst, dass die Debatte quasi die gleiche ist.

[–] SRoss@feddit.de 2 points 1 year ago
  1. Aber in den USA werden auch Hellhäutige durch Polizisten erschossen…da sollte man auch drüber reden. Das wird nie thematisiert! Das wird wieder verschwiegen, weil es ja nur Weiße sind!

Wenn der Kernunterschied zwischen Black und All Lives Matter wäre, dass All Lives Matter Polizeigewalt gegen jeden als Problem sieht, statt spezifisch gegen PoC, fände ich ALM nicht so moralisch verwerflich, wie sie tatsächlich sind. In meiner Beobachtung fordern sie nämlich nicht z.B. generell besseres Training, mehr Aufsich, striktere Regeln und härtere Strafen für Polizisten, was ja dem namentlichen Ziel, alle Leben zu schützen, entspräche, sondern im Gegenteil eher mehr Waffen und Schutz vor Konsequenzen für Polizisten und härteres Vorgehen gegen "Kriminelle". Der Name "All Lives Matter" ist hier also nicht wörtlich als Aussage über ihre Ansichten zu verstehen, sondern eher als Gegensatz zu "Black Lives Matter", ohne den PR-Nachteil zu haben, "Black Lives Don't Matter" zu heißen.

Genauso sehe ich nicht, warum es generell falsch sein soll, auf mehrere Aspekte eines Problems aufmerksam zu machen, solange die Lösung dieser Aspekte sich nicht gegenseitig widerspricht.

Um auf die konkrete Debatte zurück zu kommen: Gewaltprävention und Schutzräume für Opfer können doch algemein gefördert werden. Gleichzeitig kann man über die jeweils besonderen Schwierigkeiten verschiedener Täter/Opfer-Konstellationen eingehen, ohne die jeweils anderen zu vernachlässigen.

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