this post was submitted on 25 Jun 2023
65 points (100.0% liked)
DACH - jetzt auf feddit.org
69 readers
1 users here now
Diese Community wird zum 01.07 auf read-only gestellt. Durch die anhäufenden IT-Probleme und der fehlende Support wechseln wir als Community auf www.feddit.org/c/dach - Ihr seid herzlich eingeladen auch dort weiter zu diskutieren!
Das Sammelbecken auf feddit für alle Deutschsprechenden aus Deutschland, Österreich, Schweiz, Liechtenstein, Luxemburg und die zwei Belgier. Außerdem natürlich alle anderen deutschprechenden Länderteile der Welt.
Für länderspezifische Themen könnt ihr euch in folgenden Communities austauschen:
Eine ausführliche Sidebar findet ihr hier: Infothread: Regeln, Feedback & sonstige Infos
Auch hier gelten die Serverregeln von https://feddit.de !
Banner: SirSamuelVimes
founded 1 year ago
MODERATORS
you are viewing a single comment's thread
view the rest of the comments
view the rest of the comments
ich denke nicht, dass wir "nur" ein demokratisches Problem haben. Es ist in Wahrheit ein viel größeres, gesellschaftliches Problem:
Insbesondere die wenig gebildeten Menschen bekommen viele Kinder, während die Hochqualifizierten mit dem Kinderkriegen tendenziell eher warten bzw. es sogar komplett lassen. Damit wächst der Bereich der eher wenig Qualifizierten Leute sehr stark an. Im Ergebnis "verdummen" wir somit eher (klar, es gibt auch Fälle, wo jemand aus solchen, familiären Verhältnissen eine gesellschaftlich gute Position ergattert. Ist aber eher die Ausnahme als die Regel).
Gesellschaftliche Regeln werden zunehmend abgelehnt. Das fängt schon bei Dingen wie dem Straßenverkehr an (rote Ampel? Vorfahrt? Tempolimit? Überholverbot? Rechtsfahrgebot? Ist nur für die anderen da) und mündet dann halt in Sachen wie einem erschossenen Tankwart, der nur auf die geltende Maskenpflicht hinweisen wollte. Das Schlimme: Jene, die diese Regeln, die das gesellschaftliche Miteinander organisieren sollten, werden teils noch für ihren "Mut" bejubelt.
das ganze Thema Fakten versus "gefühlte Wahrheit". Wissenschaftlichen Evidenzen wird weniger Glauben geschenkt als irgendwelchen Pfuschern im Netz. Die Menschen glauben lieber die Lüge, als sich mit der Wahrheit auseinander zu setzen.
Das eine Partei, die erwiesenermaßen NICHTS an Lösungen zu bieten hat und die im Kern NUR daraus besteht, gegen alles zu sein, destruktiv zu sein und unsere gesellschaftliche Grundordnung zerlegen will, Zuspruch bekommt, ist lediglich die logische Konsequenz dessen, dass in der Gesellschaft etwas von innen nach außen rottet. Und nein, wir Deutschen sind da gewiss nicht die einzigen. Das ist ein Phänomen, das man weltweit beobachten kann.
Ist das so? In meiner "Akademiker-Bubble" ist bei vielen Paaren gerade das zweite Kind auf die Welt gekommen und auch sonst steht bei jedem Paar, das ich kenne, Kinderplanung an. Ich kann mir bei ärmeren Schichten nicht vorstellen, dass mehr als zwei Kinder "produziert" werden, denn dann scheitert es am Lebenshaltungskosten + Wohnraum, den man sich nicht mehr leisten kann.
Kann ich absolut nicht feststellen. Und der erschossene Tankwart ist (zum Glück) wirklich ein ganz krasser Einzelfall. Daraus eine gesellschaftliche Tendenz herzuleiten finde ich zu weit her geholt.
Zustimmung hier. Ergänzen würde ich noch dazu die absolut schädlichen Algorithmen der sozialen Medien, die einen noch viel tiefer in dieses Loch treiben. Kaum hat man einmal ein Video eines AfD-freundlichen Kanals angeschaut, werden einem nur noch solche Videos vorgeschlagen.
Interessant das ihr beide einig seid wie Fakten vs. gefühlte Wahrheiten ein Problem sind, und trotzdem rein auf der Eben von gefühlten Wahrheiten bleibt.
Ich weiß. Um es daher zu betonen: Ja, sind anekdotische Erfahrungen. Vielleicht macht sich jemand anders die Mühe, offizielle Statistiken rauszufischen ;-)
Jemand anders wird es schon machen ist finde ich auch ein Problem. Aber das ist ein Klassiker.
Ich hab jetzt nicht den Nerv, meine Quellen aus dem Studium noch einmal zu durchwühlen - aber die neoliberalen Reformen haben ihren Zweck da schon nicht verfehlt. Das Elterngeld wurde genau dazu eingeführt, Transferleistungen soweit möglich zu limitieren, während der Verbleib bzw. die ratzfatz-Wiedereinkehr in die Vollzeit-Arbeit gefördert wird.
Während die Geburtenziffer lange stagnierte, ging sie von nach der Reform von 2007 um 0,2 nach oben, was nicht wenig ist. Und diese Steigerung erfolgte praktisch ausschließlich bei wohlhabenden Familien, die man mit dem Reformpaket auch erreichen wollte.
Das sozialdarwinistischen Armutsbashing, welches von @gajustempus@feddit.de gepredigt wird, kann man sich längst schenken - denn das gewünschte Signal, dass Leute nur dann Kinder in die Welt setzen, wenn sie auf staatliche Leistungen soweit möglich verzichten, das wurde längst in die Praxis umgesetzt.
Der erste Punkt stammt aus Idiocracy bzw. wird dort aufgegriffen. Stimmt aber auch mit meiner Bubble nicht überein
Ich würd sogar sagen, dass es umgekehrt ist. Reiche können sich Kinder leisten. Auch wenn ich welche haben möchte und einen hohen Bildungsgrad besitze, könnte ich mir momentan ums verrecken keine leisten. Die Realität ist komplexer, als simple Floskeln.
Du hast einfach zu viel Verantwortungsbewusstsein dafür, in deiner momentanen finanziellen Lage Kinder in die Welt zu setzen. Andere Menschen haben das nicht.
Das würde ich so nicht sagen. Da kann man nicht pauschalisieren. Ich will Armen und weniger gebildeten Menschen da auch nichts unterstellen und nicht auf das Niveau von Idiocracy zurückfallen.
Skepsis, obwohl ich auch einen Reiz in sozialdarwinistischen Gedankenexperimenten sehe.
Es gibt ja noch viele andere Faktoren. Einer ist zum Beispiel, dass höherqualifizierte Menschen viel eher in die Lage kommen, auch Kinder anderer Menschen zu bilden (als Lehrer, Journalisten, ...). Der evolutionäre Erfolg von Bildung ist nicht an den biologischen Erfolg von Individuen gebunden.
Bildung wird eben nicht nur in der Familie übertragen, sondern kann diese Grenze überspringen. Gleichzeitig haben wir an dieser Stelle strukturelle Probleme, das funktioniert nicht gut genug:
Vermutlich müssten wir auch über Facebook-Memes und TikTok-Influencer reden.
Zur Veranschaulichung, weils gerade so gut passt
Die Sklaven versuchen sich in Herrenmoral.
Dass "wenig gebildete" viele Kinder bekommen, ist seit Einführung des heutigen Elterngelds Geschichte. Für die sind Kinder längst ein zusätzliches Armutsrisiko. Und das ist genau so politisch gewollt.