this post was submitted on 10 Jun 2024
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Mich nervt inzwischen dieses Geheule als Ergebnis auf die AfD Wahl. Auch das ewige Fingerpointing auf die AfD Wähler wird nichts daran ändern.
Ja, die Leute haben eine rechtsextreme Partei gewählt. Das wissen die und das ist denen egal, weil die ihre Themen (was zu 95% nunmal Migration ist) adressiert sehen wollen.
Fände es gut, wenn gerade die Parteien links der Mitte Themen einfacher begegnen. Sie müssten ein bisschen populistischer sein und nicht ihre Weisheit vom Elfenbeinturm aus verkünden.
Ich fühle mich halt langsam echt hilflos, wie man mit dem rechten Lager umgehen soll. Muss ich mich damit abfinden, dass knapp 20% der Bürger einfach Nazis sind und unsere Demokratie am liebsten abschaffen wollen?
Und wie soll Migration bitte einfacher begegnet werden?
Mit Inhalten?
Möglichst schnell die Leute in die Gesellschaft integrieren, sie zügig der Arbeitswelt zuführen (weil man so Leute integriert) und gleichzeitig dafür sorgen, dass Menschen, die unsere Werte nicht teilen/ablehnen entsprechend wieder ihrer Heimat zuführen?
Abschiebungen funktionieren nicht. Haben sie noch nie. Zum einen sind sie zu teuer, zum anderen werden überwiegend Menschen abgeschoben, die gut integriert sind (weil man da die Adresse kennt und weiß, wie man an sie herankommt). Drittens sollte man auch straffällig gewordene Menschen nicht abschieben, stattdessen sollte man sie hier entsprechend bestrafen.
Und was ist dann deine Lösung? Wie begegnen wir dem Thema Migration (auf das wir einerseits wegen der Demographie so angewiesen sind), aber gleichzeitig hat knapp 20% der Bürger scheinbar massive Ängste bei dem Thema?
Einfach sagen, dass das dumme Nazis sind? An die Vernunft appellieren, dass man mit unserer Vergangenheit keine Nazis wählen darf? Die AfD hat sehr erfolgreich TikTok gekapert und wenn man sich das Wahlverhalten der jungen Menschen anschaut, war das ein cleverer Schachzug.
Wenn die linken Parteien nicht aufwachen und ähnlich einfach & direkt ihre Inhalte verbreiten, wird man sie auch nicht mehr so stark wählen.
Es gibt keine einfache Lösung. Das Schulsystem muss neu gemacht werden, die Jugend muss gesellschaftlich ernster genommen werden, Freizeitangebote für Jugendliche mit pädagogischer Begleitung fehlen komplett und müssen aufgebaut und finanziert werden. Diverse Medien müssen ihre Herangehensweise ändern (z.B. dass Union und FDP wesentlich später angefasst werden als SPD, Grüne und Linke), bestimmte Politiker müssen ihren Populismus aufgeben, politische Prioritäten müssen angepasst werden, usw.
Aber Feuer mit Feuer bekämpfen funktioniert nicht immer. Vielleicht müssen Grüne und Linke etwas populistischen werden, aber das alleine reicht nicht. Und Abschiebungen ändern auch nichts.
Empirisch (mit Wahlergebnissen von nicht extrem Rechten als Kriterium) scheints so zu sein, dass die Themen aufzugreifen ein Fehler ist. Wenn viel ueber Angst vor Fremden (egal ob jetzt pro oder kontra) geredet wird entsteht dadurch vor allem eines: Gelegenheiten um ueber Angst vor Fremden nachzudenken und diese zu entwickeln. Das spielt dann nur Merz oder AfD in die Haende, denn wieso sollte man die Billigmarke Abschiebescholz waehlen wenn man auch zwischen Klassikmerz und Extrahoecke waehlen kann?
Dooferweise ist "nicht so viel drueber reden" nix das man einseitig deklarieren kann. Axelspringer und Merz und RFacebook senden trotzdem.
Aber was ist denn dann die Lösung?
Themen aufgreifen ist falsch, Wähler als Nazis bezeichnen falsch.
Fühle mich so hilflos.
❤️
Tut mir leid. Ich auch.
Unser Bildungssystem muss komplett umgekrempelt werden. Dazu zähle ich auch Integration, denn wie willst du neuen Leuten verklickern wie wir ticken wenn wir es nicht beibringen.
"Schule" allein reicht aber nicht. Die Gesellschaft als ganzes muss bereit sein mit offenen Armen und Toleranz auf fremde zuzugehen. "Die sind anders das geht so nicht" ist dumm und scheiße. Deine Nachbarn laden dich zu Falafel und Lamm mit Minzesoße ein und du machst das dann mit Knödel und Schweinshaxen. Dabei unterhaltet ihr euch über das merkwürdige Land in dem ihr beide lebt und lernt Unterschiede und Gemeinsamkeiten kennen.
Der Staat kann und sollte solche Zusammentreffen fördern und fordern. Gerade Kommunen müssen dabei massiv unterstützt werden.
Gleichzeitig sehe ich aber auch die religiösen Institution in der Pflicht. Kirchen sind evtl nicht die Zielreligion, aber sie sind eben gut vernetzt und akzeptiert in der Gesellschaft. Kirchliche Aktionen in der Nachbarschaft sollten auch aktiv auf "neue" Mitglieder der Gemeinschaft zugehen. Ein Nein kann kommen, wird kommen, aber ein Zeichen der Offenheit wiegt mehr als stumme Ausgrenzung. Das gleiche gilt auch für andere Religionen. Generell brauchen wir Priester, Imame und Rabbiner, die hier ausgebildet wurden und nicht mit Absicht Hass, Hetze und Spaltung predigen. Der Staat kann sich aus Religionen raushalten ohne diese komplett sich selbst zu überlassen. Was dabei rauskommen sieht man ja mit Ditib zb.
Und gleichzeitig auch unser Arbeitslosengeld! Schrödinger's Ausländer
Ja ist doch ganz einfach. Der Trend in Deutschland geht ja zum Zweitjob. Der zweite ist dann halt als Arbeitslosy :D