this post was submitted on 15 Jun 2023
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Aufmüpfig

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Es gibt immer viele Forderungen nach Vermögenssteuern und das Reiche ihren fairen Teil bezahlen sollen aber wie funktioniert das in der Praxis?

Zuerst sind wir uns wahrscheinlich einig das Einkommen aus Lohn ausreichend besteuert wird, ob 1-10 % mehr oben an 250k lässt sich diskutieren aber das sind kaum die Reichen an denen sich die meisten stören.

Erbschaftssteuer ist ein Ansatz aber sollte es nicht okay sein sein Unternehmen an das Kind zu vererben? Oder Börsennotierte Unternehmen nicht? Ab einem gewissen Umsatz/Gewinn/Schätzwert?

Gewinn aus Zinserlösen und Dividenden werden bereits mit 25% besteuert was schon ziemlich happig ist.

Superreiche werden meist auch ihre Aktien nicht verkaufen sondern stattdessen beleihen um an Geld zu kommen. Irgendwann ist ja aber auch hier der Kredit fällig und es müssen hierfür Anteile verkauft werden um den Kredit zu bezahlen -> ergo es wird versteuert.

Milliardäre sitzen soweit ich es verstehe halt hauptsächlich auf "unrealised gains" und mir fällt keine Lösung ein wie diese sinnvoll zu besteuern sind ohne das Stück für Stück die Firma(als Anteile)dafür verkauft werden muss. Die Unternehmensgewinne selbst werden ja auch versteuert, die Löhne an die Mitarbeiter ja auch noch.

Anscheinend gibt es in anderen Ländern ja deutlich höhere Grundsteuern aber da weiß ich nichts drüber wie das sie Reichen speziell mehr belasten sollen.

Wende mich halt an diese Community weil ich denke das schlauere Leute sich bereits den Kopf darüber zerbrochen haben und ich gern wüsste wie Ü

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[–] agarorn@feddit.de 6 points 1 year ago (6 children)

Wieso hältst du es nicht für sinnvoll einfach eine Kapitalsteuer auf Aktien einzuführen. Wieso spielt es eine Rolle dass schon die Unternehmensgewinne und die Löhne besteuert werden? Ich sehe nicht wieso das für die unrealisieten Gewinne anders sein soll.

Und bei einer Kapitelsteuer von sagen wir mal 1% im Jahr wächst dein Vermögen real immer noch. Reiche würden also immer noch reicher werden. (nur mal so zum Vergleich. Kleinsparer bei Sparkassen mit deka Fonds zahlen jährlich mehr drauf. Es gibt also praktisch schon Kapitalsteuern(die allerdings an Verkäufer von Fonds/etfs gehen)).

[–] lescher@feddit.de 1 points 1 year ago (5 children)

Meinen Gedanken gingen in diese Richtung: du besitzt eine Firma zu 100%, dir gelingt sowas wie biontech mit der mRNA Impfung und jetzt ist die Firma 10 Milliarden wert. Um die jetzt fällige steuer von 1% zu bezahlen muss ich einen (sehr kleinen) Teil des Unternehmens verkaufen. Klar steigt mein Unternehmensgewinn wahrscheinlich weiter und wenn im nächsten Jahr die Steuer fällig wird ist mein Unternehmen schon 10,3 Milliarden wert. Für die Steuer verkaufe ich also wieder ein bisschen und besitze jetzt noch ~98,2% von meinem Unternehmen. Klar habe ich trotzdem mehr Geld in der Tasche und bin reicher, muss aber trotzdem Stück für Stück Anteile aufgeben. In der Praxis haben solche Leute natürlich auch andere Einkünfte aus denen sie die Steuern zahlen könnten und die Zahlen die ich hier benutzt habe sind absurd hoch...aber mir scheint einfach ein System das so funktioniert nicht ganz durchdacht

[–] agarorn@feddit.de 2 points 1 year ago* (last edited 1 year ago) (4 children)

Und was ist daran schlecht? Du wirst immer noch reicher und reicher.

Dein Beispiel ist aber etwas an den Haaren verbeigegriffen. Jede Vermögenssteuer die ich kenne hat gewisse Freigrenzen. Das finde ich sinnvoll.

Dass deine Firma 10Mrd wert ist liegt aber nicht daran dass du so viel arbeitest, sondern dass du Arbeiter hast denen du weniger Lohn zahlst als diese erarbeiten.

Wieso ist es denn in Ordnung dass du von deinen Arbeitern den Mehrwert abschöpfst?

[–] lescher@feddit.de 1 points 1 year ago (1 children)

Das teure Unternehmen unmoralisch sind ist ein nerviges Totschlagargument. Der Großteil des werts deines Unternehmens kann in Expertise, IP und Patenten stecken und hiervon steht den Angestellten kein "fairer" Anteil zu, außer sie sind/waren an der Schaffung dieser beteiligt . Ein Ingenieur der neue Herstellungsverfahren entwickelt wäre hier ein gutes Beispiel von jemanden der viel wert schafft und dafür auch gut beteiligt wird. Die Angestellten sollten einen fairen Lohn abhängig von dem Wert ihrer Arbeit bekommen, nicht davon abhängig wie viel Gewinn das Unternehmen macht.

[–] agarorn@feddit.de 1 points 1 year ago

Wieso unmoralisch? Den Begriff habe ich nicht genutzt. Ich habe nur den Zustand beschrieben den wir gerade haben.

Was ist denn ein fairer Lohn? Fair ist hier doch eher ein moralischer Einwand. Den finde ich falsch.

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