this post was submitted on 14 Jul 2023
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DACH - jetzt auf feddit.org

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[–] ProcurementCat@feddit.de 40 points 1 year ago* (last edited 1 year ago) (2 children)

Ach das ist doch albern. Wir können einfach mal so die Rechtschreibung ändern und das ß durch Doppel-S ersetzen, wir dürfen seit 25 Jahren "Schifffahrt" oder "Kongressstadt" nicht nur mit dreimal demselben Buchstaben, sondern auch mit Bindestrich als Schiff-Fahrt oder Kongress-Stadt schreiben, aber ein kleiner Stern oder ein Unterstrich geht nicht?

Das ist einfach nur lächerlich. Ich hab miterlebt, wie das Wort "Handy" aus dem Nichts eingeführt, eigentlich sogar erfunden wurde und sich sogar ein Artikel dafür einfach in der Bevölkerung durchgesetzt hat, obwohl der Rechtschreibrat da nen Scheiß zu beigetragen hat.

Jetzt nichtmal sagen zu können "Yeah mach halt nen Stern da rein, passt schon" ist schon irgendwie abstrus.

[–] Spzi@lemm.ee 22 points 1 year ago

in der Bevölkerung durchgesetzt hat, obwohl der Rechtschreibrat da nen Scheiß zu beigetragen hat.

Sieh's positiv, der Rat kann das auch gar nicht entscheiden. Sprache lebt und ist das, was die Sprechenden/Schreibenden draus machen.

[–] DmMacniel@feddit.de 12 points 1 year ago* (last edited 1 year ago) (1 children)

Problem ist eben nicht:

Yeah mach halt nen Stern da rein, passt schon

Weil es, BürgerInnen, Bürger_Innen, Bürger*Innen, Bürger:Innen und so weiter gibt. Es ist eben nicht nur einfach ein Asterisk, was man setzt, um auf einmal inklusiver zu sein. Zudem gibt es Bürger/-innen als offizielle Möglichkeit, Bürger und Bürgerinnen abzukürzen und man weiß wie man das ganze auflösen kann.

Und Handy hat nichts mit Orthografie zu tun.

[–] feifei@feddit.de 6 points 1 year ago (2 children)

Oder einfach Bürger. Genus ist nicht gleich Sexus.

[–] knopfloch@feddit.de 4 points 1 year ago

Genau. Wir kommen ja auch nicht auf die Idee, neben der Person auch den Personerich einzuführen.

[–] DmMacniel@feddit.de 4 points 1 year ago (1 children)

Da wird sich dann aufgeregt das ja Der Bürger männlich ist. Ich finde den generischen Maskulinum aber auch nicht schlecht.

[–] WimpyWoodchuck@feddit.de 9 points 1 year ago (2 children)

Wir hatten jahrhunderte lang einen generischen Maskulinum. Könnten wir jetzt nicht eine Zeit lang den generischen Femininum nutzen? Die Bürgerin und gut ist.

[–] Tartufo@lemmy.blahaj.zone 2 points 1 year ago

Und nach den nächsten paar Jahrhunderten dann wieder generisches Maskulinum, damit sich das die Waage hält? Da bitte lieber gleich der/die abschaffen und überall ein "das" davor. Stört bei "das Mädchen" ja z.B. keinen und ist somit eine Frage der Gewohnheit.

Ich als enby habe so extrem lange unter weiblichen Körperteilen gelitten und tue dies stellenweise immer noch (Mastek ist glücklicherweise durch, auf eigene Kosten übrigens), dass ich mich weigere mich von einem generischen Femininum angesprochen zu fühlen. Das reißt zu viele Traumata wieder auf.

[–] federalreverse@feddit.de 2 points 1 year ago* (last edited 1 year ago)

Ich finde, das generische Femininum taugt höchstens als Beispiel dafür, wie unbrauchbar das generische Maskulinum eigentlich ist. Warum Sprache nicht so entwickeln, dass sie mit der Zeit flexibler, effizienter und/oder logischer wird (ggf. auch nur choose any 2)? Ich zweifle ein bisschen, dass Gendersterne/-doppelpunkte das richtige Mittel dafür sind, aber es ist die einzige Option der Fortentwicklung, die eine größere Menge an Unterstützer:innen|Unterstützer*innen|Unterstützenden|Unterstützy hat.

[–] GregorGizeh@lemmy.ml 26 points 1 year ago* (last edited 1 year ago) (2 children)

Gottseidank. Ich bin selbst progressiv und habe kein Problem damit jemanden so anzusprechen wie er es möchte, oder darauf zu achten inklusive Sprache zu benutzen, aber niemand wird weniger diskriminiert oder mehr als ebenbürtig angesehen durch die Verhunzung der Deutschen Sprache und Grammatik.

Meines Erachtens ist all die Aufregung um gegenderte Sprache und Pronomen sowieso nur Augenwischerei, damit das eigentliche Problem der Intoleranz nicht angegangen werden muss, weil das eine Menge ungemütlicher Themen und Punkte beinhalten würde welche auch im Widerspruch zu typisch linksliberalen Ansichten und Themen steht.

Beispielsweise die kognitive Dissonanz zwischen linker Einwanderungs- bzw. Integrationspolitik und der Realität dass viele der Neuankömmlinge tief religiöse Konservative sind, welche nicht viel übrig haben für die Werte welche sie willkommen geheißen haben. Die Realität ist nun mal leider dass man nicht alles und jeden aufnehmen kann ohne eine gewisse kulturelle Assimilation zu verlangen. Dies weder zu fordern noch zu fördern ist zwar historisch bedingt, und bis heute ein kontroverses Thema, aber in der Praxis ist ein gesellschaftlicher Schwelbrand welchen wir zu lange ignoriert haben im Namen falsch verstandener Toleranz. Und jetzt haben wir das braune Gesocks über 20%, weil die gemäßigten Parteien keine realistische Antwort auf die Immigrationsfrage finden und verlieren Jahrzehnte des gesellschaftlichen Fortschritts.

[–] Spzi@lemm.ee 19 points 1 year ago (2 children)

niemand wird weniger diskriminiert oder mehr als ebenbürtig angesehen durch Sprache und Grammatik.

Für beide Seiten gibt es Forschung. Also auch dafür, dass das so ist oder sein kann.

Einige Studien legen nahe, dass es manchen Sprachbenutzern schwerfällt, generische Maskulina als solche zu erkennen und nicht allein auf männliche Referenten zu beziehen, und dies, obwohl die Regeln für das generische Maskulinum und für seine Disambiguierung einfach zu vermitteln sind.[68] In der Singularform („jeder Ingenieur“) werden generische Maskulina eher missverstanden als in der Pluralform („alle Ingenieure“).[69]

Wie Vergleichsstudien gezeigt haben, wird das generische Maskulinum im Deutschen auch häufiger missverstanden als etwa im Französischen oder Niederländischen.[70][71][72]

Der Erziehungswissenschaftler Dries Vervecken (FU Berlin) hat, teilweise mit Koautoren, mehrere Studien zum Verständnis und zur Wahrnehmung des generischen Maskulinums bei Schulkindern vorgelegt. 2012 kam er zu dem Befund, dass 6- bis 12-jährige Mädchen an Berufen, die ihnen beschrieben wurden, eher Interesse fanden, wenn in den Texten Beidnennungen (Ingenieur/Ingenieurin) verwendet wurde, als wenn darin generische Maskulina vorkamen.[73]

https://de.wikipedia.org/wiki/Generisches_Maskulinum#Studien_zum_Verstehen

[–] Ooops@feddit.de 12 points 1 year ago* (last edited 1 year ago) (2 children)

Und jetzt bitte die Gegenstudie zum generischen Femininum, die zeigt, wie große Teile der Bevölkerung fehlerhafterweise bei der Korypäe, der Person, der Geisel oder der Wache zuerst an Frauen denken... Oh, stimmt ja. die gibt es nicht, weil das Schwachsinn ist. Unser Erfahrungsbild prägt unsere Wahrnehmung nämlich viel stärker als die spezifische sprachliche Formulierung.

Aber lasst euch bloß weiter in konstruierte Scheingefechte verwickeln, die euch einreden sollen, dass du nur deine Art zu sprechen ändern must, um etwas zu verbessern. Tatsächliche Maßnahmen für mehr Gleichberechtigung wären nämlich viel schwieriger.

[–] Spzi@lemm.ee 21 points 1 year ago

Oh, stimmt ja. die gibt es nicht, weil das Schwachsinn ist. Unser Erfahrungsbild prägt unsere Wahrnehmung nämlich viel stärker als die spezifische sprachliche Formulierung.

Aber lasst euch bloß weiter in konstruierte Scheingefechte verwickeln

Muss das so giftig sein? Mein Kommentar war doch wirklich sehr neutral.

Klar kannst du eine Meinung haben, können wir alle. Ich finde Meinungen halt relativ uninteressant, wenn's auch Studien gibt.

Tatsächliche Maßnahmen für mehr Gleichberechtigung wären nämlich viel schwieriger.

Stimmt wahrscheinlich, ist aber ein anderes Thema und auch sonst kein gutes Argument. Zum Beispiel beschränken sich Bemühungen um Gleichberechtigung nicht auf Sprache.

[–] federalreverse@feddit.de 1 points 1 year ago* (last edited 1 year ago)

Wenn man schon mal einen Text mit Formulierungen à la die Person, *die* xy tut... durch eine Gruppe, die auch Männer beinhaltet, korrigieren lassen hat, weiß man eventuell, dass sich durchaus nicht jeder vom generischen Femininum repräsentiert fühlt.

[–] Proweruser@feddit.de 3 points 1 year ago

Ich bin Sozialpädagoge. Ist generisch maskulin, nicht? Hat irgendwie noch keine Frau davon abgehalten Sozialpädagogin zu werden.

Ich halte entsprechend Sprache nicht für das Problem, sondern vielmehr für einen Versuch die wahren Probleme nicht angehen zu müssen.

[–] lukewarm_tauntaun@feddit.de 4 points 1 year ago

Danke, schön gesagt.

[–] relevants@feddit.de 15 points 1 year ago (1 children)

Ich habe mir angewöhnt den Doppelpunkt zu verwenden und dann nach dem jeweils "ganzen Wort" zu deklinieren (die Student:in, ein Außenstehende:r). Meiner Meinung nach stört das den Textfluss nicht und liest sich daher genauso einfach wie vorher, aber zeigt halt trotzdem dass es einem zumindest nicht komplett egal ist.

[–] Aldileon@feddit.de 2 points 1 year ago (2 children)

Doppelpunkt ist auch die objektiv beste Lösung. Einziges Argument dass ich dagegen kenne ist die "Inklusion" aller Geschlechterrollen in dem Stern und nicht nur der zwei Geschlechter.

[–] UnderstandingTop533@feddit.de 5 points 1 year ago

Aber im Doppelpunkt sind mMn auch alle Geschlechter mit eingegriffen

[–] FuzzChef@feddit.de 3 points 1 year ago (1 children)

Wie viel Prozent der Bevölkerung zählen denn zum Stern?

[–] Aldileon@feddit.de 3 points 1 year ago

Trans/Inter sind geschätzt 0,04% aber die Zahl hat bestimmt noch eine hohe Dunkelziffer

[–] Undertaker@feddit.de 6 points 1 year ago (2 children)

Es ist zumindest gut, dass diese Ausprägungen als sprachlich problematisch benannt werden. Leider sind die Befürworter auch nicht bereit, sich mit dem grundsätzlichen Zuwiderlaufen der deutschen Sprache auseinanderzusetzen. Es wäre ja sinnvoll, sprachkonforme Alternativen zu verwenden. Da das aber vehement abgelehnt wird, vermute ich, geht es vielen nicht um die Sache.

(Partizipbildungen sind natürlich keine sprachlich sinnvollen Alternativen)

[–] Spzi@lemm.ee 4 points 1 year ago (5 children)

Es wäre ja sinnvoll, sprachkonforme Alternativen zu verwenden.

Was genau meinst du?

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[–] Swiggles@lemmy.blahaj.zone 2 points 1 year ago

Es gibt ja keine Alternative, da die deutsche Sprache so ist wie sie ist. Ich glaube beide Seiten sind sich einig, dass es nicht schön ist, aber bisher kam niemand um die Ecke mit einer besseren Idee, die sich so weit durchgesetzt hat und nicht diskriminierend ist.

Da sind andere Sprachen, insbesondere Englisch halt deutlich besser aufgestellt. Es ist ein Mangel der deutschen Sprache und dafür sollte eine Lösung gesucht werden, statt die wenigen inklusiven, aber vielleicht etwas unschönen Alternativen zu verteufeln.

[–] timestatic@feddit.de 5 points 1 year ago* (last edited 1 year ago) (2 children)

Grammatikalisch macht das ganze so auch viel mehr sinn und die Genderei stört meiner Meinung nach nur bei dem Fluss des Textes. Finde ich eine gute Entscheidung!

[–] sejoki@feddit.de 4 points 1 year ago (1 children)

Warum schreibt man seine Argumente eigentlich immer vom Bingozettel ab?

[–] federalreverse@feddit.de 1 points 1 year ago

Es gibt hier ja keine Pflicht, hundertprozentig eigenständige Gedanken zu formulieren. Die beiden Punkte liegen nun mal auf der Hand, wurden vom Sprachrat ebenso genannt und damit kann man glücklich sein oder eben nicht.

^(Bias:\ Persönlich\ bin\ ich\ pro\ Repräsentation,\ aber\ eher\ unentschieden,\ was\ Binneninterpunktion\ angeht.)^

[–] Duke_Nukem_1990@feddit.de 2 points 1 year ago

"Sinn machen" kann es nicht. Nur "Sinn ergeben" oder "Sinn haben". Lern doch bitte erst mal die Sprache auf deren Erhalt du so erpicht zu sein scheinst.

[–] wouzilla@feddit.de 5 points 1 year ago

Ist der "Hype" nicht schon vorbei? Ich habe im beruflichen Kontext oft den Eindruck, dass Leute, die letztes Jahr noch genderten, witzigerweise meistens mit Bullshit-Jobs, mittlerweile davon abgerückt sind und wieder die gewohnte Form verwenden.

[–] Lumidaub@feddit.de 4 points 1 year ago (1 children)

Deine Mudda ist kein Kernbestand der Orthografie.

[–] DrunkenPirate@feddit.de 0 points 1 year ago

Dein Mudda ihr Dude

[–] Trekwut@feddit.de 3 points 1 year ago* (last edited 1 year ago)

Rechtschreibratan

✌️

/Edit

Weil ich den Namen witzig finde, nicht wegen deren sich selbst zugedeuteter Wichtigkeit.

[–] UpperBroccoli@feddit.de 2 points 1 year ago* (last edited 1 year ago) (2 children)

Ich habe jüngst beschlossen, eine eigene Variante für die geschlechtsneutrale Sprache einzuführen, eine, die man genauso sprechen wie lesen kann, und die sich auch noch gut (oder im dümmsten Fall lustig) anhört!

Geschlechtsneutrales Singular:

  • dof Studenti
  • dof Fleischerifachverkäuferi (umgangsprachlich: Fleischereifachverkäufi)
  • dof Korinthenkackeri (umgangsprachlich: Korinthenkacki)

Geschlechtsneutraler Plural:

  • die Studentis
  • die Fleischereifachverkäuferis / Fleischereifachverkäufis
  • die Korinthenkackeris / Korinthenkackis
[–] eleonoora@feddit.de 4 points 1 year ago (2 children)

Die Idee ist schon Jahrzehnte alt und nennt sich Entgendern nach Phettberg.

Ein kleines Tutorial:

Entgendern nach Phettberg

[–] UpperBroccoli@feddit.de 2 points 1 year ago

Bin nicht superglücklich über die Verwendung von "das" als Artikel, aber ich könnte es mir so angewöhnen. Danke für den Hinweis.

[–] omginput@feddit.de 1 points 1 year ago (1 children)

Ja, aber dort ist es mit y

[–] eleonoora@feddit.de 2 points 1 year ago (1 children)

Ja, aber dort ist es mit y

Korinthenkackery

[–] federalreverse@feddit.de 1 points 1 year ago

Korinthenkacky, bitteschön.

[–] Iapar@feddit.de 2 points 1 year ago

Da muss noch ein l vor das i am Ende und ich bin dabei.