this post was submitted on 20 Mar 2024
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Deutschland
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Na gut, wenn die Politikys das so wollen, verzichte ich eben auf jegliches Gendern.
Das durchschnittliche Politiky aus Bayern hat auch sicher nie etwas von Phettberg gehört.
Das ist ja nicht unser Problem.
Nur Sonderzeichen sind verboten. Gerund (Studierende), ausgeschrieben (Studenten und Studentinnen) und y (Studentys, bei der Variante bin ich mir nicht ganz sicher) ist weiterhin erlaubt.
Ich möchte außerdem anmerken, dass y-gendern dir einzige (mir bekannte) Variante ist die den "Bürgermeister" Test besteht. Alle anderen Varianten verzerren sich bei solchen Kompositworten ins Lächerliche oder umgehen das Problem indem sie nicht konsequent gendern.
y ist extrem hässlich und verfehlt das Problem. Die einzigen sinnvollen Lösungen sind Varianten von Gendern 2.0: Die Grundform des Wortes wieder generisch machen und dafür im Ausgleich eine explizit maskuline Form einzuführen. Und ich bin mir sicher, dass das auch VIEL mehr akzeptiert würde. Alle anderen Vorschläge stehen einfach zu sehr im Widerspruch zum natürlichen Sprachempfinden und verlangen zu große Änderungen von Leuten.
"Gendern 2.0" ist doch auch nur "generisches Maskulinum" mit Suffixen für den Fall, dass man explizit nur Frauen/Männer/Nichtbinäre meint, da kann man auch einfach Adjektive verwenden, das kann die Sprache schon, sogar ohne Neuschöpfungen.
Der Punkt ist, dass es gerade kein generisches Maskulinum, sondern ein echtes Generikum ist und damit das unmissverständlich klar ist, führt man dann ein echtes Maskulinum ein. (Von einer Enby-Form halte ich weniger, das Generikum funktioniert dafür eigentlich besser, weil Enby sowieso eine Sammelkategorie ist.)
Das Problem mit dem generischen Maskulinum ist, dass es weder generisch noch maskulin ist, sondern in vielen Fällen als das wahrgenommen wird, als dass es nicht gemeint ist: Wenn du in einer Stellenausschreibung neue „Mitarbeiter“ suchst, wirst du vermutlich recht schnell wegen sexueller Diskriminierung verklagt werden. Wenn du in deinem Unternehmen die „Mitarbeiter“ in ein Meeting lädst werden da vermutlich alle Mitarbeiterinnen anwesend sein, auch wenn du die gar nicht gemeint hast, weil es um die Herrentoilette ging (so geschehen im Betrieb meines Stiefvaters).
Der Punkt ist: Die Primärinterpretation des Maskulinums ist in der Bevölkerung die eines Generikums und kein Vorschlag, der dass zu ändern versucht wird jemals weitreichende Akzeptanz finden. Also verbleibt als einzige Alternative die Grundform explizit auf ein Generikum zu beschränken und um das klarzustellen eine explizit maskuline Form einzuführen, die dann ähnlich selten genutzt werden wird, wie das Femininum bevor überall mit Doppelnennungen angefangen wurde.
Außerdem (ebenfalls für die Akzeptanz wichtig) schwingt bei der Variante kein impliziter Seximusvorwurf für Leute mit, die die Wortgrundform als generisch verwenden, weil sie das so gewohnt sind. Das ist das Gegenteil der meisten Formen die sonst vorgeschlagen werden, die oft so unpraktisch und/oder hässlich sind, dass ihre Verwendung mehr nach Virtue-Signaling als aufrichtiges Interesse an Sprachgerechtigkeit wirkt.
Bürgerymeistery klingt schon komisch.
Ich finde in der Komposition kann man sich für Bürger das Gendern auch sparen. Wir benennen die Kanzlerin ja auch nicht um, weil das Bundeskanzlerinnenamt keine Kanzlei mehr ist.
Die Bürgermeisterin ist ja auch keine Bürgerin, die das qua Meisterinnenbrief als Beruf ausüben kann.
Statt "Bürgerymeistery" wäre es konsequent "Bürgymeisty" oder auch Bürgysmeisty. Ich denke, das "Bürger" hier eher Plural ist. Ich bin auch nicht sicher, ob diese Bürgys Menschen sind.
Bei machen Komposita macht Phettberg wahrscheinlich mehr Sinn als bei anderen: Bäckymeisty (Bäckysmeisty?) oder Meistybrief vs Lehryzimmer (Lehryzimmer?).
Dieser Post war relativ nervig zu tippen und enthält kaum relevante Information.
Oh mein Gott verwende doch bitte "Lehrende" etc. anstatt so hässliche Wortneuschöpfungen, das klingt ja nach Schlaganfall 😂
Naja, Lehrendezimmer ist jetzt auch nicht besser als Lehryszimmer.
Raum für Lehrende oder ähnliches hat auch das alte Problem, dass ein Lehrer im Lehrerzimmer normalerweise nicht lehrend ist.
Ich halte es aber auch für sehr unwahrscheinlich, dass sich diese Form des Genderns durchsetzt.
Ich glaube, dass der Bürgermeister-Test darauf abzielt, dass er aus Bürger- und -meister, also zwei zu gendernden Elementen besteht. Wenn konsequent, müsste man ja auch das generische Maskulin im Plural - ein (männlicher) Bürger --> viele (undefinierte) Bürger - eliminieren.
Bürgerinnenmeisterin, Bürger:innenmeister:in und ähnliches klingt halt komischer (bzw. geht nicht so leicht von der Zunge) als Bürgymeisty.
Am Rande, das "-y" setzt man anstatt der "-er"-Endung, nicht dahinter. Bäcker wird Bäcky, Meister wird Meisty, Kaufmann wird... hm, ok. Grenzfall. Kaufmensch vielleicht?
Bei solch uralten Begriffen ist es meist einfacher, eine neue Bezeichnung einzuführen. In der Schweiz beispielsweise heißt es nicht mehr Krankenschwester, ein Wort das nur schwer neutral gemacht werden kann, sondern "Fachangestellte Gesundheit", meistens "FaGe" gesprochen weil lang.
Anstatt Bürgermeister könnte man beispielsweise maire aus dem Französischen ausleihen, das ist für beide Geschlechter gleich geschrieben (ausgesprochen ungefähr "meer"). Das Bürgermeisteramt ist dann die mairie (ausgesprochen merie). Oder etwas anderes. In der Schweiz ist es Stadtpräsidentin/Stadtpräsident. Könnte man Stadtpräsidium oder Stadtpräsidentschaft daraus machen.
Ungeachtet der Vorschläge die ich mir hier gerade irgendwo rausgezogen habe: die Hauptaussage, die ich machen will, ist dass wir nicht davor zueückschrecken sollten neue Begriffe einzuführen, genauso wie schon oft "Farm" anstatt "Bauernhof" gesagt wird. Ist einfacher als alte Begriffe mit Gewalt umzubiegen.
Ich wär ja für FaG, kürzt auch die Trennungsregeln dann.
Die Sache mit dem Y ist schon grottenhäßlich, aber noch immer besser als der ganze andere Mischmasch und Kauderwelsch. Ändert leider nichts daran daß es in der Regel bloß trotzdem das generische Maskulinum ist, bloß daß man eine andere Endung nimmt oder dranhängt. Elegante Lösungen gibt es nicht. Generisches Maskulinum als Neutrum zu lehren würde in zwei Generationen die Wahrnehmung durch die Gewöhnung ändern, aber bleibt trotzdem verwirrend. Die Kapitän funktioniert schon, aber in den meisten Fällen beschreibt "die" halt auch gern ein Plural. Dann hast du die Bäcker und hast keine Ahnung ob es viele Bäcker sind oder eine Bäckerin. Ansonsten geht Lehrer/in <-> Lehrende, aber ... hach. Alles Scheiße außer Muddi.
Tendenziell würde ich was deutscheres begrüßen als Y, alleine schon wegen der Nähe zum amerikanischen. Das wär mal ein Fall wo wir die Germanisten auf die Situation hetzen könnten, ich bin sicher irgendwo zwischen jetzt und dem proto-indogermanischen findet sich was, das sich auf das Heute anwenden läßt. Dann wären die auch mal nützlich, höhöhö.
Die holländische Lösung, dass das generische Maskulin auf Neutrum geändert wird und dann für alle gilt, gefällt mir am Besten. Ist zwar anfangs kurz ungewöhnlich, aber auch nicht ungewöhnlicher als Sonderzeichen oder neue Endungen.
In Holland hat es super funktioniert; lernen wir von ihnen.
FaG ist nicht so toll, in England ist das eine Zigarette, und in den USA ein Fluchwort für einen schwulen Mann. FaGe passt schon.
Im Niederländischen sind Maskulinum und Femininum zusammengefallen, Neutrum gibt es noch. De man (der/die Mann), de vrouw (der/die Frau), het kind (das Kind).
Wie funktioniert es mit Berufen?
Nicht viel anders als im Deutschen, wenn man an maskuline Bezeichnungen kein "-in" dranhängt. "De leraar" (der Lehrer, im Grunde generisches Maskulinum), "de leerkracht" (die Lehrkraft, generisches Femininum). Und dann gibt es noch Bezeichnungen wie z.B. "de brandweerman" (der Feuerwehrmann), daraus kann "de brandweervrouw" für Frauen werden, bleibt manchmal aber auch einfach bei "-man", im Plural ist es dann "brandweerlieden" (Feuerwehrleute).